pte20081217011 Forschung/Entwicklung, Sport/Events

Roboter bringen Fußball-WM nach Graz

Über 400 Teams zu Roboter-Weltspielen erwartet


RoboCup-Maskottchen: Roboter
RoboCup-Maskottchen: Roboter "Nao" im Kicker-Dress (Foto: Aldebaran)

Graz (pte011/17.12.2008/12:05) Seit heute, Mittwoch, ist vertraglich fixiert, dass vom 29. Juni bis 5. Juli 2009 in der Grazer Stadthalle der "RoboCup 2009" http://www.robocup2009.org stattfindet. Der Roboter-Fußball steht dabei im Vordergrund eines bedeutenden Ereignisses. "Wir sind stolz, dass wir damit die international größte Robotik-Veranstaltung erstmals nach Österreich bringen", freut sich Michael Muhr, Vizerektor für Lehre und Studien der TU Graz http://www.tugraz.at . Die Universität tritt als Veranstalter auf und rechnet mit großem Teilnehmer-Andrang nicht nur von älteren Robotik-Begeisterten, sondern auch vonseiten der Jugend. "Wir erwarten 200 bis 220 Senior-Teams, die meist aus Hochschülern bestehen, und ebenso viele für den 'RoboCupJunior'", erklärt der Grazer Informatiker und RoboCup-Koordinator für Österreich Gerald Steinbauer im Gespräch mit pressetext. Insgesamt hofft man damit auf rund 3.000 Teilnehmer aus über 40 Ländern.

Mir der erwarteten Teilnehmerzahl orientiert sich Graz an der bislang letzten Roboter-WM in Europa, dem RoboCup 2006 http://www.robocup2006.org in Bremen, der bislang den Teilnehmerrekord im Bereich der menschlichen Teams hält. Diese Teams sollen beim kommenden Wettbewerb etwa 700 Roboter nach Granz bringen, wozu die Fußball-Events des "RoboCupSoccer" entscheidend beitragen. "Hier kommen meist fünf Roboter pro Team zum Einsatz", erklärt Steinbauer. Bis zu 400 Roboter erwartet er daher allein für die Bewerbe in diesem Bereich. Dazu kommt noch eine große Zahl virtueller Roboter, denn eine komplette Elf wie beim realen Fußball wird vorerst nur im Rahmen der "Simulation League" aufgestellt. In 2D- und 3D-Simulationen geht es insbesondere um künstliche Intelligenz und Teamstrategie. Als Simulationsplattform kommt dabei der quelloffene "SoccerServer" http://sserver.sourceforge.net zum Einsatz.

Für Zuseher spektakulärer werden sich freilich die Matches realer Roboter präsentieren. In der "Small Size League" kommen dabei von externen Computern gesteuerte Mini-Roboter zum Einsatz. Die Roboter-Kicker in drei weiteren Ligen dagegen dürfen zwar untereinander per WLAN kommunizieren, müssen davon abgesehen aber autonom agieren. Eine wissenschaftlich-technische Herausforderung ist in der "Middle Size League" und der "Humanoid League" mit menschähnlichen Robotern vor allem die Gestaltung der Hardware von Mechanik bis Sensorik. Dazu kommt die Softwareprogrammierung, die für die "Standard Plattform League" den zentralen Fokus bildet. Denn hier müssen alle Teams die gleiche Hardware nutzen, wobei mit dem "Nao" des französischen Herstellers Aldebaran Robotics http://www.aldebaran-robotics.com/eng beim RoboCup 2009 ein humanoider Roboter als Standard-Plattform zum Einsatz kommt. Der Roboter-Hund "Aibo" hatte beim diesjährigen RoboCup im chinesischen Suzhou http://www.robocup-cn.org seinen letzten Auftritt.

"Die RoboCup-Testszenarien und die RoboCup-Teams rund um den Globus sind mittlerweile ein anerkanntes Trademark für internationale Forschung der Spitzenklasse", meint Manuela Veloso, Präsidentin der RoboCup Federation, anlässlich der heutigen Vertragsunterzeichnung. Die Robo-Kicker sind dabei publikumswirksames Aushängeschild. Erklärtes Ziel ist es, bis 2050 mit einer autonomen, humanoiden Roboter-Elf die menschlichen Weltmeister zu besiegen. Doch andere Wettbewerbe lassen eher praktischen Nutzen erahnen. Der "RoboCup @ home" hat die Entwicklung von Roboteranwendungen zum Ziel, die Menschen im Alltag unterstützen. Bei den Bewerben im Bereich "RoboCup Rescue" wiederum geht es in Simulationen und Trials mit realen Robotern um die Entwicklung von Rettungs-Robotern für den Katastrophenfall, beispielsweise bei eingestürzten Gebäuden. Auch der Nachwuchs ist ein wichtiges Thema für den RoboCup, weshalb im Rahmen des RoboCupJunior eigene Bewerbe für Jugendliche bis 19 Jahre stattfinden. Neben einem eigenen Fußball-Wettbewerb und einer Junior-Variante des Rettungs-Roboter-Bewerbs gibt es auch eine "Dance League", deren Fokus auf dem kreativen Umgang mit Robotern liegt.

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