pte20240426004 Produkte/Innovationen, Umwelt/Energie

Hightech-Laser entlarvt illegales Elfenbein

Elefanten sollen mittels Raman-Spektroskopie beim Zoll künftig noch besser geschützt werden


Elefanten genießen bald einen wirksamen
Elefanten genießen bald einen wirksamen "Laserschutz" (Foto: Herbert Bieser, pixabay.com)

Bristol/Lancaster (pte004/26.04.2024/06:15)

Mit Lasertechnik lässt sich illegales Elfenbein von Elefanten von legalem unterscheiden, das vor mehr als 10.000 Jahren in Form von Mammut-Stoßzähnen gebildet worden ist. Ein entsprechendes Gerät, das beispielsweise an Flughäfen eingesetzt werden könnte, haben Forscher der University of Bristol und der Lancaster University entwickelt. Das Grundproblem: Legales Elfenbein lässt sich ohne technische Hilfe nicht von illegalem unterscheiden.

Verräterische Reflexionen

Das Analyseverfahren namens Raman-Spektroskopie, das bei der Untersuchung der Knochen- und Mineralienchemie zum Einsatz kommt, wird so modifiziert, dass es die beiden Elfenbeinarten eindeutig unterscheiden kann. Bei dieser Technik wird Laserlicht auf die Probe geleitet. Je nach deren Inhaltsstoffen wird es in der gleichen Farbe reflektiert oder durch unelastische Streuprozesse verändert - es wird Licht einer anderen Wellenlänge erzeugt, das charakteristisch für die Bestandteile der Probe ist.

Zwischen den Stoßzähnen von Elefanten und Mammuts gibt es kleine biochemische Unterschiede, die die Rahman-Spektroskopie aufdeckt. Ein solcher Scan dauert nur wenige Minuten. Die Forscher haben Proben von Mammut- und Elefantenstoßzähnen aus dem Londoner Natural History Museum mit der laserbasierten Methode untersucht. Die Ergebnisse des Experiments zeigen, dass die Technologie eine genaue, schnelle und zerstörungsfreie Identifizierung der Herkunft der jeweiligen Elfenbeinprobe ermöglicht.

Schnelle Analysemethode

"Die vom Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung empfohlene Goldstandard-Methode zur Identifizierung von Elfenbein ist teuer, zerstörerisch und zeitaufwendig", sagt die Umweltforscherin Rebecca Shepherd, die an der Entwicklung der Technik beteiligt war. "Eine verstärkte Überwachung und Kontrolle von Proben, die den Zoll weltweit passieren, mithilfe der Raman-Spektroskopie könnte eine abschreckende Wirkung auf diejenigen haben, die gefährdete und vom Aussterben bedrohte Elefantenarten wildern", sagt sie.

"Eine schnelle und zuverlässige Methode zur Unterscheidung der beiden Elfenbeinarten ist seit Langem Ziel, da andere Methoden wie die Radiokohlenstoffdatierung und die DNA-Analyse zeitaufwendig und teuer sind", sagt Adrian Lister vom naturhistorischen Museum in London. "Der Nachweis, dass die beiden durch Raman-Spektroskopie unterschieden werden können, ist daher ein bedeutender Schritt nach vorne; außerdem erfordert diese Methode im Gegensatz zu anderen keine Probenahme, sodass das Elfenbeinobjekt unversehrt bleibt."

(Ende)
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