pte20070621023 Technologie/Digitalisierung, Unternehmen/Wirtschaft

One-Verkauf - "Orange setzt neue Akzente"

1,4-Mrd.-Euro-Deal schafft nach jahrelangen Spekulationen Klarheit


One: Neue Eigentümer schaffen Klarheit (Foto: one.at)
One: Neue Eigentümer schaffen Klarheit (Foto: one.at)

Wien (pte023/21.06.2007/11:07) Ein Konsortium aus der France-Telecom-Tochter Orange http://www.orange.fr und dem Finanzinvestor Mid Europa Partners http://www.mideuropa.com hat die wochenlange Bieterschlacht um One gewonnen. Der Deal bewertet One mit rund 1,4 Mrd. Euro. Günstig waren die Anteile nicht. "Die Käufer haben eine strategische Prämie von etwa 32 Prozent gezahlt", so RCB-Analystin Claudia Vince-Bsteh im Gespräch mit pressetext. Über die Strategie der neuen Besitzer ist noch wenig bekannt. "Bisher hatte Eon das Sagen. Orange wird nun neue Akzente setzen", so Vince-Bsteh.

Dabei dürfte Orange Synergieeffekte im Visier haben und auf eine weitere Konsolidierung des Marktes hoffen. Gerüchten um eine mögliche Übernahme des viertgrößten Anbieters Hutchison 3G Austria hat "3" allerdings bereits eine Absage erteilt. Österreich gilt laut Experten mit einer Penetrationsrate von weit über 100 Prozent und vier großen Anbietern als der am heißesten umkämpfte Mobilfunkmarkt Europas. Im Mittelpunkt der Bemühungen der neuen Eigentümer wird nach Analystenmeinung in Zukunft auch die Steigerung der Profitabilität stehen. "Durch die Aktionen zur Kundengewinnung haben die Margen in den vergangenen Monaten etwas gelitten", meint Vince-Bsteh.

One-Chef Jörgen Bang-Jensen weist in einer Unternehmensaussendung dagegen auf die "schlanke, effiziente Organisationsstruktur" hin. Ende 2006 hätten erstmals mehr als zwei Mio. Kunden im One-Netz telefoniert. Darüber hinaus erwarte One für Ende Juni das beste Halbjahresergebnis der Unternehmensgeschichte. 2006 hatte One mit 900 Mitarbeitern einen Umsatz von 617 Mio. Euro erwirtschaftet. Vor allem auf die Stimmung der Mitarbeiter dürfte sich die Entscheidung nach den jahrelangen Spekulationen um die Zukunft des drittgrößten österreichischen Mobilfunkproviders positiv auswirken, heißt es bei One gegenüber pressetext. "Ein neuer Eigentümer schafft endlich Klarheit."

Der deutsche Energieriese Eon, der bisher 50,1 Prozent an One hielt, hatte bereits vor Jahren angekündigt, seine Anteile verkaufen zu wollen. Frühere Anläufe waren aber nicht zuletzt an der komplizierten Eigentümerstruktur gescheitert. Eon erwartet aus dem Verkauf seiner One-Anteile nach eigenen Angaben einen Buchgewinn von rund 330 Mio. Euro. "Mit dieser Transaktion gibt der Konzern die letzte Beteiligung außerhalb des Kerngeschäfts ab und hat den Umbau zu einem lupenreinen Energieunternehmen damit abgeschlossen", heißt es in einer entsprechenden Aussendung. Neben Eon haben auch die bisherigen Shareholder Telenor (17,45 Prozent) und TDC (15 Prozent) ihre Anteile verkauft. France Telecom hatte vor dem Ausbau seiner Anteile 17,45 Prozent an One gehalten.

(Ende)
Aussender: pressetext.austria
Ansprechpartner: Jörn Brien
Tel.: +43-1-81140-318
E-Mail: brien@pressetext.com
|