pte20110113004 Umwelt/Energie, Politik/Recht

dm: Pfandtaschen sollen Mehrwegmuffel locken

Handelsketten setzen auf wiederverwendbare und abbaubare Sackerl


Einkaufssackerl: 350 Mio. Stück werden jährlich ausgegeben. (Foto: pixelio.de/Günter Havlena)
Einkaufssackerl: 350 Mio. Stück werden jährlich ausgegeben. (Foto: pixelio.de/Günter Havlena)

Wals/Salzburg (pte004/13.01.2011/06:10) Während in Italien seit 1. Jänner Plastiktüten verboten sind, ist von einer offiziellen Verbannung der Kunstoffsackerl in Österreich vorerst keine Rede. Jedoch suchen Handelsketten nach innovativen Lösungen, um den österreichischen Plastikverbrauch zu senken. Seit einigen Jahren sind biologisch abbaubare Sackerl - beispielsweise aus Kartoffelstärke - eine Alternative für Konsumenten. Der dm Drogeriemarkt http://www.dm-drogeriemarkt.at versucht nun, seine Kunden mit einer Pfandtasche von einem Einkauf mit dem Mehrwegsack zu überzeugen.

"Diese Baumwolltasche wird gegen ein Pfand von einem Euro abgegeben. Wenn sie verschmutzt ist oder kaputt geht, kann sie jederzeit bei dm gegen eine neue Tasche ausgetauscht oder zurückgegeben werden", so dm-Geschäftsführer Harald Bauer. Mitarbeiter weisen Kunden auf die Mehrweg- und Pfandtasche hin und in den kommenden Wochen sollen diese mit Vorteilswelt-Punkten als Belohnung zum Griff zum Mehrwegsackerl motiviert werden.

Schritt für Schritt kein Plastik

Die Verabschiedung des klassischen Plastiksackerls bei dm begann vor eineinhalb Jahren: Zuerst wurden das klassische dm-Sackerl auf Recycling-Material umgestellt, Mehrwegtaschen ins Programm genommen und schließlich die Pfandtasche auf den Markt gebracht. Weiterhin wird noch an einer noch ökologischeren Variante des klassischen dm-Sackerls gearbeitet.

Das Bio-Sackerl aus Kartoffelstärke ist auch ein Beitrag des Handelskonzerns Spar http://www.spar.at , um die Plastiksackerl-Flut einzudämmen. Seit 2007 werden CO2-neutrale Einkaufssackerl aus reiner Kartoffelstärke für Spar hergestellt, die bei der Verbrennung nur so viel Kohlendioxid frei setzen, wie die pflanzlichen Rohstoffe im Laufe ihres Wachstums aufgenommen haben. Den etwas höheren Preis gegenüber herkömmlichen Taschen müssen umweltbewusste Konsumenten aufgrund der aufwändigeren Herstellung in Kauf nehmen. Das tun sie auch: 20 Prozent der Einkaufstaschen-Konsumenten greifen zum Kartoffelstärke-Sackerl.

Lösungen für Obst ausständig

Vor rund 50 Jahren erhielt der österreichische Konsument sein erstes Plastiksackerl beim Einkauf. Heute werden um die 350 Mio. von ihnen jährlich in Österreich ausgegeben und sind oft nicht länger als eine halbe Stunde im Einsatz. Bei der thermischen Verwertung der Tragetaschen aus Polyethylen entstehen rund 13.800 bis 16.100 Tonnen CO2.

Während die Handelsketten mit biologisch abbaubaren Mehrweg- und Pfandtaschen der Plastiksackerl-Problematik an den Kassen entgegenwirken, fehlen konkrete Lösungen bei Obst und Gemüse. Spar betrachtet eine Umstellung der Kunststoffsackerl in diesem Bereich für fast nicht möglich.

(Ende)
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