pte20091205008 Unternehmen/Wirtschaft, Handel/Dienstleistungen

Videospiele: Wal-Mart bricht Preiskrieg vom Zaun

Öffentliche Aufmerksamkeit und Marktanteile von GameStop im Fokus


Wal-Mart mischt Videospielemarkt auf (Foto: walmartstores.com)
Wal-Mart mischt Videospielemarkt auf (Foto: walmartstores.com)

New York/Berlin (pte008/05.12.2009/13:30) Der Kampf um lukrative Weihnachtsumsätze zwischen Amazon, Toys 'R' Us, Best Buy und Co geht mit der Idee Wal-Marts http://walmart.com , 50 bekannte Videospiele extrem reduziert anzubieten, in eine neue Runde. So strebt das Management des weltgrößten Retailers an, der Konkurrenz Marktanteile abzujagen. Die Ankündigung Wal-Marts hat sich inzwischen auf den Kapitalmarkt ausgewirkt. Durch aggressive Preissenkungen stürzten die Aktien des Videospieleriesen GameStop am Mittwoch um 8,26 Prozent auf 21,87 Dollar ab.

Dumpingpreise gegen GameStop

Um möglichst viel Umsatz zu generieren, bietet Wal-Mart Top-Games aus diesem Jahr schon um zehn Prozent günstiger an als die Konkurrenz. Für Wii-Spiele ergeben sich so Preise ab 40 Dollar, für PayStation-3- und Xbox-360-Spiele berechnet der Allround-Discounter 50 Dollar. Wie das Wall Street Journal schreibt, bietet Wal-Mart seinen Kunden zudem die Möglichkeit, beim Erwerb einer Wii-Spielkonsole obendrauf eine "Gift Card" über 50 Dollar zusätzlich zu bekommen. Brancheninsider sehen in der Vorgangsweise Wal-Marts aber nur bedingt Folgen für den Gesamtmarkt.

Marktfolgen bleiben überschaubar

"Bis auf einige lokale Aktionen ist von einem Preiskampf der großen Player im Videospielemarkt noch nichts zu merken. Die Verkaufspreise bewegen sich auf gewohntem Niveau - im Onlinegeschäft sind meist ein paar Euro zu sparen. Von der Krise der Videospielbranche in den USA mit Umsatzrückgängen von bis zu 20 Prozent ist in Deutschland noch nichts zu merken", sagt Marcus Börner, Geschäftsführer der trade-a-game GmbH http://www.trade-a-game.de , gegenüber pressetext. Dem Branchenkenner nach haben Kundenumfragen in Deutschland ergeben, dass sich viele nicht oder wenig von der Krise betroffen fühlen

Auch einige Analysten gehen nicht davon aus, dass zeitliche Dumpingpreise GameStop langfristig tatsächlich Schaden zufügen können. Begründet wird dies unter anderem damit, dass auch GameStop Discountpreise offeriert und Kunden auch gebrauchte Spiele zu Wal-Mart-Preisen erwerben können. Dennoch hat Wal-Mart mit seinen skurrilen Aktionen, zu denen in der jüngsten Vergangenheit auch Sargverkäufe gezählt haben (pressstext berichtete: http://pressetext.com/news/091031002/) - bereits seit Ende Oktober immer wieder für große Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit gesorgt.

Promotionsaktionen bleiben zeitlich begrenzt

Zeitlich befristete Spezialpreise für stark nachgefragte Online-Waren wie Bücher und DVDs, aber auch In-Store-Produkte wie Truthähne, Fernseher, Bananen und BlackBerrys lassen Wal-Mart für die Verbraucher inzwischen unverzichtbar werden. Der Konzern fühlt sich in seiner Strategie bestätigt. Promotions sollen zeitlich begrenzt bleiben, danach sollen Preise wieder ansteigen. Trotzdem will man - fernab der Discount-Angebote - preislich auf einem niedrigen Niveau bleiben. Die Spiele-Aktion zielt vielmehr darauf ab, dass Kunden andere teurere Waren kaufen sollen.

"Viele Kunden wollen auch zum diesjährigen Weihnachtsfest nicht weniger Geld als im Vorjahr ausgeben. Auch das immer später beginnende Weihnachtsgeschäft scheint nicht dafür zu sorgen, dass Händler schon jetzt mit der Preiskanone feuern", ergänzt Börner auf Nachfrage von pressetext. Einer zu erwartenden Talfahrt der Videospielebranche in Deutschland sieht der Fachmann deshalb gelassen entgegen. Hinzu käme, dass Kunden häufig auch auf gebrauchte Videospiele zurückgreifen und Händler so auch in schlechten Zeiten günstige Preise anbieten können.

(Ende)
Aussender: pressetext.austria
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