pte20090826034 Medien/Kommunikation, Unternehmen/Wirtschaft

Deutsches Webradio roccatune meldet Insolvenz an

Last.fm-Pendant kann keine Investoren mehr auftreiben


Dem deutschen Online-Musikstream Roccatune geht das Geld aus (Foto: Roccatune)
Dem deutschen Online-Musikstream Roccatune geht das Geld aus (Foto: Roccatune)

München (pte034/26.08.2009/15:00) Das kostenlose deutsche Musik-Streaming-Service roccatune http://www.roccatune.com hat offiziell Insolvenz angemeldet. Im gesamten Juli war das Internetradio, das ähnlich wie Last.fm funktioniert, bereits vollständig offline gegangen. Seitdem herrschte seitens des Unternehmens beharrliches Stillschweigen. Die Insolvenzbombe ließen andere platzen, zum Beispiel der Musikblog Musiktipps24 http://musiktipps24.com . Site-Inhaber Christian Schülling wusste angeblich bereits seit einigen Wochen über die geplante Insolvenz des Internetradios Bescheid, blieb aber schweigsam. Eine unbezahlte Anzeigenrechnung von roccatune brachte das Fass bei Schülling jedoch zum Überlaufen und so ging er mit der Nachricht an die Öffentlichkeit.

Mittlerweile hat auch roccatune-CEO Constantin Thyssen die Gerüchte um den Insolvenzantrag bestätigt. "Es war nicht unser Ziel mit der Nicht-Kommunikation Verunsicherung bei unseren Usern auszulösen. Wir mussten jedoch erkennen, dass wir damit leider das Gegenteil erreicht haben", bedauert Thyssen auf dem Blog des Unternehmens. Als Gründe für die miserable finanzielle Lage des Dienstes nennt der Geschäftsführer den Kapitalmarkt, der aufgrund der aktuellen Finanzkrise sehr angespannt sei. "Es gelang uns nicht das nötige Kapital zum Betrieb und zur Weiterentwicklung von roccatune aufzutreiben. Auch wurde uns bereits zugesagtes Kapital von Investoren kurzfristig und ohne Vorwarnung verweigert", erklärt Thyssen in seinem Blogeintrag weiter.

roccatune startete seinen Dienst im Sommer des Vorjahres, damals noch unter dem Namen adTunes. Aufgrund der Ähnlichkeit mit dem Musikshop iTunes von Apple musste der Name jedoch auf roccatune geändert werden. Das Unternehmen hatte laut dem Fachblog TechCrunch zahlreiche Verträge mit Musikverlagen, um Musik legal streamen zu können. Auch der E-Commerce-Riese Amazon schaltete fleißig Anzeigen auf dem Portal. So konnten ganze Alben oder einzelne Songs, die bei roccatune abgespielt wurden, über einen Link direkt erworben werden.

Das Service ist zwar noch verfügbar und Songs können nach wie vor abgespielt werden. Wie es mit roccatune weitergeht, weiß allerdings niemand. Schon gar nicht die rund 200.000 Unique Visitors der Seite. Thyssen legt jedoch unternehmerischen Optimismus an den Tag: "Die Wachstumschancen sind nach wie vor sehr gut und das neue roccatune-Portal ist auch fast fertiggestellt. Wir arbeiten weiterhin fieberhaft an allen möglichen Lösungsansätzen für eine Zukunft von roccatune."

(Ende)
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